Chemnitz 2025: Kulturhauptstadt
Neues Selbstbewusstsein – Blick nach vorn
Mit „C the Unseen“ schafft Chemnitz Raum für Veränderung. Die Stadt blickt auf ihre Brüche, erkennt ihre Geschichte und schreibt sie neu – durch Kultur, Teilhabe und Mut.
Auch die Sparda-Bank Berlin setzt auf Identität und Selbstbewusstsein. Mit humorvollen Kampagnen wie „100 €, wenn Du Ossi wirst“ zeigt sie, dass Ostdeutschland mehr als Vergangenheit ist – es ist eine Region mit Zukunft.
C the Unseen
Wie Chemnitz sich neu erfindet – mit Mut zur eigenen Geschichte
Chemnitz ist eine Stadt mit Brüchen. Mit einer Industriegeschichte, mit kreativen Köpfen, aber auch mit Bildern, die haften bleiben – insbesondere die Ereignisse des Sommers 2018, die weltweit für Schlagzeilen sorgten. Rechtsextreme Demonstrationen, Polarisierung und Sprachlosigkeit prägten das Bild. Doch gerade daraus entstand etwas Neues: der Wunsch nach Veränderung – und eine Bewerbung, die mehr war als ein Titelrennen.
Die Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 hat einen umfassenden gesellschaftlichen Prozess in Gang gesetzt. Sie richtete sich nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. Mit dem Leitsatz „C the Unseen“ will Chemnitz das sichtbar machen, was lange ungesehen blieb: Menschen, Orte, Geschichten. Die „stille Mitte“ der Gesellschaft, die sich oft zurückgezogen hat, soll ermutigt werden, sich einzubringen und mitzugestalten.
Im Zentrum steht nicht ein fertiges Image, sondern eine Bewegung: das Machen, das Mitdenken, das gemeinsame Erleben von Kultur. Es geht um Anerkennung der eigenen Biografien, um die Aufarbeitung von Brüchen, aber auch um Stolz auf das, was trägt: Gemeinschaft, Kreativität und Improvisation.
Die Hartmannfabrik dient 2025 als zentrales Informationszentrum. Sie ist Symbol dieses neuen Selbstbewusstseins: einer Stadt, die sich ihrer Widersprüche stellt und daraus Stärke gewinnt. Chemnitz zeigt, dass Veränderung möglich ist – durch Kultur, durch Teilhabe und durch den Mut, das Unbekannte sichtbar zu machen.
Marketing mit Heimatgefühl
Wie eine Bank Haltung zeigt – mit Herz, Humor und einer Prise Ironie
Selbstbewusst, direkt, manchmal provokant – so zeigt sich die Sparda-Bank Berlin in ihrer jüngsten Markenkommunikation. Als „Deine Bank im Osten“ positioniert sie sich nicht nur geografisch, sondern auch kulturell. Denn Ostdeutschland ist mehr als eine Himmelsrichtung – es ist ein eigener Erfahrungsraum. Und der verdient Wertschätzung.
In einer viel beachteten Werbekampagne hieß es 2023: „100 €, wenn Du Ossi wirst“. Das „Begrüßungsgeld“ – einst Symbol der Wiedervereinigung – wurde hier mit Ironie neu interpretiert. Die Botschaft war klar: Wer sich für uns entscheidet, entscheidet sich auch für eine Haltung – für Nähe, für Geschichte, für eine Region mit Zukunft.
Auch andere Aktionen wie die „FKK – Freie Konto Kultur“ Kampagne greifen ostdeutsche Identitätsmuster humorvoll auf. FKK steht hier nicht nur für Nacktheit, sondern für Freiheit – so, wie sie viele Menschen auch in der DDR erlebt haben. Diese Perspektiven sind Teil einer neuen Erzählung, in der der Osten nicht mehr rückständig oder defizitär erscheint, sondern selbstbewusst, lebendig und ideenreich.
Der neue Markenspot mit der achtjährigen Minou, die sagt: „Papa, wenn ich groß bin, will ich auch Ossi werden“, bringt diesen Perspektivwechsel charmant auf den Punkt. Er zeigt: Der Osten ist ein Ort, an dem Menschen gern leben, lachen, arbeiten – und gestalten.
Die Sparda-Bank Berlin versteht sich als Teil dieser Bewegung. Sie zeigt, wie Markenidentität, Regionalbewusstsein und gesellschaftlicher Wandel miteinander verbunden sind – und wie wichtig es ist, Geschichte nicht nur zu erzählen, sondern gemeinsam weiterzuschreiben.
Wenn ich groß bin, will ich Ossi werden
In diesem Clip steht kein Produkt, sondern unsere Marke und damit unsere Haltung und Geschichte im Mittelpunkt: Der Osten ist mehr als eine Himmelsrichtung – er ist eine Haltung, die man mit Stolz und Freude zelebriert. Mit kindlicher Klarheit und stolzer Begeisterung fängt der Clip die Botschaft perfekt ein: Mehr Freiheit, mehr Zusammenhalt, mehr Lebensgefühl – das ist Ossi pur!
Mit „The Real Mauerfall" feiern wir die Freiheit! Als Deine Bank im Osten leben wir den Geist von Freiheit und Unabhängigkeit jeden Tag. Der Clip ist unsere Hommage an die historischen Ereignisse rund um den Mauerfall – humorvoll und anders – typisch Sparda-Bank Berlin.
FKK stand mehr für Freiheit als für Nacktheit. Besonders die intellektuelle Elite von damals liebte es, die Hüllen fallen zu lassen: ungezwungen, frei, in Gleichheit und fern der Möglichkeit abgehört zu werden. Dieses “unsittliche” Verhalten war dem Staat ein Dorn im Auge – doch der Versuch, die neue „Haut Couture“ zu beenden, scheiterte. Und so wurde FKK in den 1970ern zu einem Massenphänomen im Osten. In Werbeclip übertragen wir den Freiheitsgedanken und machen ihn plakativ zur Freien Konto Kultur für unsere Girokonten.
Chemnitz Theaterplatz mit (v.l.n.r.) Städtische Kunstsammlungen Chemnitz, Opernhaus der Städtischen Theater, St. Petrikirche und Hotel Chemnitzer Hof (c) Nasser Hashemi
Chemnitz Esse des ehemaligen Heizkraftwerk Chemnitz Nord, bunte Bemalung ist Kunstwerk des französischen Künstlers Daniel Buren (c) Ernesto Uhlmann
Chemnitz Hartmannfabrik, das Besuchs- und Informationszentrum der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 (c) Peter Rossner