Berlin, 15.12.2023 – Die Sparda-Bank Berlin und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di haben sich auf einen neuen Tarifabschluss geeinigt. Die Genossenschaftsbank ist der erste Finanz-Arbeitgeber in Deutschland, der eine 35-Stunden-Woche tariflich regelt.
- 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich tariflich vereinbart
- Umsetzung in zwei Schritten 2024 und 2025
- Tarifliche Einmalzahlung in Höhe von 2.400 Euro netto
- „Deine Bank im Osten“ damit Vorreiter in der Finanzbranche
Im Mittelpunkt dieses Abschlusses steht die Absenkung der tariflichen Regelarbeitszeit von heute 39 auf zukünftig 35 Stunden bei vollem Gehaltsausgleich (entspricht einem ökonomischen Wert von 11,4 Prozent). Die Umsetzung erfolgt in zwei Schritten zum 1. Januar 2024 sowie zum 1. Januar 2025. Übergangsregelungen zur stufenweisen Anpassung unterstützen diesen Prozess. Hinzu kommt eine tarifliche Einmalzahlung in Höhe von 2.400 Euro netto im Januar 2024. Der Gehaltstarifvertrag ist frühestens zum 31. März 2026 kündbar.
„Wir machen Banking für, mit und von Menschen – und für diese hat Zeit eine zunehmende Bedeutung. Die Integration unserer Leistungen in die Lebenswirklichkeit der Menschen ist unser Anspruch, sowohl für unsere Kundinnen und Mitglieder wie auch für unsere Mitarbeitenden. Da ist es ein bedeutender Schritt, als erste Bank eine 35-Stunden-Woche tariflich zu regeln. Mit dieser Einigung begegnen wir dem Bedürfnis nach verringerten und flexiblen Arbeitszeitmodellen verbindlich. Für uns ist dieser Tarifabschluss die konsequente Weiterentwicklung zu einer modernen und maximal flexiblen Banking-Welt.“, betont Frank Kohler, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Berlin.
Für Kenner der noch jungen Genossenschaftsbank kommt dieser Schritt nicht überraschend. Sven Baunack, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Sparda-Bank Berlin, erinnert an den Abriss der Bankzentrale im Jahr 2022. Unter dem Motto „Für eine professionelle Bankberatung braucht es keine Bankzentrale oder eigene Räume.“ zog die Sparda-Bank Berlin aus ihrer Zentrale aus. Seither begegnen sich Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende aus allen Bereichen der Bank in hochmodernen Standorten oder Coworking-Spaces.
„Arbeitszeitverkürzung wird für die Beschäftigten zu einem immer wichtigeren Thema. Gleichzeitig wird sie von vielen Arbeitgebern noch immer verteufelt. Mit diesem Abschluss zeigen wir, dass es möglich ist, sich über eine Verkürzung der Arbeitszeit zu einigen. Wir hoffen, dies hat Signalwirkung auch für andere Betriebe und Branchen.“, erklärt Marcus Borck, ver.di Landesfachbereichsleitung Finanzdienste, Kommunikation und Technologie, Kultur, Ver- und Entsorgung.
Eine 4-Tage-Woche ist nicht vorgesehen. Die Bank setzt auf eigenverantwortliche und ergebnisorientierte Lösungen, die innerhalb der Teams zu finden sind. „Wir haben ein Paket in bisher nie dagewesener Größe geschnürt, das in ausgewogenem Maße sowohl die zukünftige Veränderung der Bank unterstützt als auch Antworten auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten enthält.“, betont Frank Kohler und verweist auf das zugleich geltende Kundenversprechen: „Unsere Servicezeiten von 8 bis 20 Uhr gelten weiterhin, montags bis freitags.“