Chemnitz 2025: Kulturhauptstadt

Neues Leben für historische Bauten

Die Hartmannfabrik Chemnitz wird zum kulturellen Herzstück der Kulturhauptstadt 2025 – von Industriegeschichte zu Kreativität und Begegnung.

Das BLOK O in Frankfurt (Oder) verwandelt ein Kaufhaus in Coworking, Bankfiliale und Café – ein Ort für moderne Arbeitskultur.

Vergangenheit trifft Zukunft!

Tradition neu gedacht: Die Hartmannfabrik Chemnitz

Vom Industriestandort zum kulturellen Herzstück der Stadt

Chemnitz zählte im 19. Jahrhundert zu den wichtigsten Industriemetropolen des Landes. Auch heute gibt es in der Stadt noch zahlreiche Denkmäler der Industriekultur. Eines von ihnen ist die Hartmannfabrik. Nach jahrzehntelangem Leerstand hat die Fabrik eine beeindruckende Wandlung erlebt. Die Halle, erbaut 1864 als Teil des weltweit erfolgreichen Maschinenbauunternehmens von Richard Hartmann, stand lange für die industrielle Größe der Stadt – und später für deren Verfall. 

Erst die erfolgreiche Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 brachte neue Dynamik. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Stadt, Bund, Land und der Unternehmerfamilie Pfeifer wurde die Halle aufwendig saniert – mit einem Investitionsvolumen von über zehn Millionen Euro. Die Sanierung war herausfordernd, geprägt von baulichen Überraschungen, aber auch von visionärer Energie. 

Heute ist die Hartmannfabrik mehr als ein saniertes Denkmal: Sie ist identitätsstiftender Ort der Begegnung, Symbol des Wandels und offizielles Zentrum der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Auf über 2.000 Quadratmetern sind moderne Büroflächen, ein Informationszentrum und eine flexibel nutzbare Veranstaltungshalle entstanden. 

Der historische Ort steht nun für Kreativität, Dialog und Zukunft. Die Hartmannfabrik zeigt eindrucksvoll, wie industrielle Vergangenheit in eine lebendige kulturelle Nutzung überführt werden kann – und wie verlorene Orte wieder zu Identitätsträgern einer Stadt werden.

Neues Arbeiten im alten Kaufhaus: Das BLOK O

Wie ein Kulturdenkmal zum Zukunftslabor wird

Mitten im Stadtzentrum von Frankfurt (Oder), im ehemaligen Kinderkaufhaus der Karl-Marx-Straße, hat sich eine alte Handelsfläche in ein innovatives Modellprojekt verwandelt: Das BLOK O – eine Symbiose aus Bankfiliale, Coworking Space und Café. 

Initiiert von der Sparda-Bank Berlin in Kooperation mit dem Coworking-Pionier St. Oberholz, entstand hier 2018 ein Ort, an dem Gemeinschaft und Arbeit neu gedacht werden. Auf rund 750 Quadratmetern begegnen sich Bankkunden, Freelancer, Start-ups, Studierende und Kreative – offen, flexibel und unabhängig von Zeit und Ort. 

Das Projekt steht für einen mutigen Perspektivwechsel: Eine traditionsreiche Genossenschaftsbank schlägt neue Wege ein, reagiert auf Digitalisierung und veränderte Kundenbedürfnisse – und schafft dabei ein völlig neues Raumerlebnis. Freigelegte Decken, minimalistisches Design und offene Strukturen machen das BLOK O zu einem inspirierenden Ort des Austauschs. 

BLOK O zeigt, wie historische Gebäude zur Spielwiese für moderne Arbeitskultur werden können. Statt starrer Schalter gibt es Baristas mit Bankausbildung, statt Wartebereich offene Loungeflächen. Hier wird nicht nur gearbeitet, sondern auch Identität geschaffen – für eine Bank, die sich als Teil einer dynamischen Stadtgesellschaft versteht. Ein Ort, der Wandel verkörpert – architektonisch, funktional und kulturell.